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TI-Konnektoren müssen künftig ausgetauscht werden

Weil die Stammzertifikate nach fünf Jahren ablaufen, müssen die Konnektoren für die Telematikinfrastruktur (TI) nach und nach durch neue Geräte ersetzt werden.

Nutzer*innen des DGN TI Pakets sind hiervon vorerst nicht betroffen, da die ersten DGN TI Konnektoren erst Anfang 2019 ausgeliefert wurden.

Stammzertifi­kate laufen ab

Praxen müssen sich darauf einstellen, kurz- oder mittelfristig ihre TI-Konnektoren auszutauschen. Der Hintergrund: Die Geräte sind aus Sicherheitsgründen nur für fünf Jahre zugelassen. Die Zertifi­kate auf den Karten, die in den Konnektoren fest verbaut sind (gSMC-K), laufen ab und lassen sich nach Angaben der gematik nicht ohne Geräteaustausch ersetzen. Dies gilt für alle drei Konnektoren-Hersteller (secunet, RISE, CompuGroup Medical).

Wer bereits 2017 oder 2018 einen Konnektor gekauft hat, ist vom Austausch in diesem (2022) bzw. im nächsten Jahr (2023) betroffen. Bei später produzierten Konnekto­ren würde der Austausch entsprechend später anstehen. Allerdings wurde für die Konnektoren der Jahrgänge 2019 und darüber hinaus noch keine Entscheidung getroffen, berichtet der Online-Dienst “Apotheke Adhoc”.

DGN TI Paket: vorerst kein Austausch

Nach einem Bericht des Deutschen Ärzteblatts, das bei der gematik nachgefragt hatte, müssen insgesamt 130.000 Konnektoren ausgewechselt werden. In diesem Jahr sind demnach 15.150 Geräte betroffen. Im Jahr 2023 laufen 58.083 Zertifikate ab und 2024 sind es 54.914 Zertifi­kate.

Für Nutzer*innen des DGN TI Pakets steht in diesem Jahr kein Austausch an, denn der DGN TI Konnektor (des Herstellers secunet) war erst Mitte Dezember 2018 von der gematik zugelassen worden. Die Auslieferung der ersten Geräte startete Anfang 2019. Somit dürften die ersten Zertifikate erst Ende 2023 oder Anfang 2024 ablaufen. Maßgeblich für die fünfjährige Laufzeit ist bei secunet das Produktionsdatum, nicht der Auslieferungstermin – erkennbar an der Seriennummer des jeweiligen Geräts.

Neben den secunet-Geräten stehen im DGN TI Paket auch Konnektoren des Herstellers RISE zur Wahl – allerdings erst seit Anfang dieses Jahres. Insofern ist ein Hardware-Tausch hier noch kein Thema.

Übergangslösung bis zur TI 2.0

Spätestens 2025 soll nach dem Zeitplan der gematik die Einführung der so genannten TI 2.0 abgeschlossen sein. Geplant ist, dass die TI-Fachanwendungen dann direkt über das Internet erreichbar sind – mit einer softwarebasierten Zugangslösung. Konnektoren als Hardware für den Zugriff auf die TI wären dann nicht mehr erforderlich. Da jedoch die Zertifikate der ersten Konnektoren bereits vor 2025 ablaufen, muss nun eine Übergangslösung her.

“Um die Kontinuität des Betriebs auch beim Übergang zur TI 2.0 abzusichern und aufwändige Zwischenlösungen zu vermeiden, hat sich in der Abstimmung aller Beteiligten ein Hardwaretausch als insgesamt sicherste Lösung herausgestellt. So wird bis zur vollständigen Implementierung der TI 2.0 der Anschluss an die TI gewährleistet. Diese Entscheidung wurde von den Gesellschaftern der gematik einstimmig beschlossen”, teilte eine Sprecherin der gematik dem Fachmagazin E-HEALTH-COM mit.

Die ebenfalls in Betracht gezogene Option, die Laufzeit der Zertifikate einfach per Update zu verlängern, wurde indes verworfen. Sie wäre “stark risikobehaftet gewesen”, so die KBV. Ein reibungsloser TI-Betrieb sei somit nicht gewährleistet gewesen.